Mittwoch, 5. November 2014
Steilshooper Vortragstage 2014 – Abschlussbericht
Als die Kultur-AG Steilshoop im Frühjahr 2014 begann, die Steilshooper Vortagstage zu planen, standen drei Ziele im Mittelpunkt:
Weil die ersten informellen Gespräche erst im Mai in der Kultur AG geführt worden sind, wobei es um eine allgemeine Verständigung um die Inhalte, die Form und die Ziele der Veranstaltung ging, konnte mit den eigentlichen vorbereitenden Arbeiten erst im Juni begonnen werden. Da eine Nähe zum „Internationalen Stadtteilfest“ wünschenswert erschien, kam nur eine Terminreihe Anfang September in Frage. Wegen der bevorstehenden Sommerferien bedeutete das für die Aktiven eine Vorbereitung der Veranstaltung unter enormen Zeitdruck.
Recht unproblematisch war der Abschluss der ersten Aufgabe. Sämtliche Referenten waren angetan von unserem Vorhaben und es brauchte keine größere Überzeugungsarbeit geleistet werden, um sie für unsere Veranstaltung zu gewinnen. Wegen der Sommerferien war es für zwei Veranstaltungen etwas schwierig, rechtzeitig die Ankündigungstexte zu bekommen.
Größere Schwierigkeiten hätten wir bei der Finanzierung erwartet. Zu unserer großen Freude aber haben sowohl der Finanzbeirat und der Stadtteilbeirat Steilshoop, welche die Gelder aus dem Verfügungsfonds verwalten, als auch der Fonds Steilshoop Mitte mit seinen Geldern aus dem HID und die BGFG, hier mit Hilfe unseres Kooperationspartners AGDAZ e.V., unser Vorhaben als förderungswürdig erkannt und die von uns beantragten Summen genehmigt. Wir wurden so in den Stand versetzt, mit einem Betrag von insgesamt 2.700 € eine recht ansprechende Veranstaltung zu organisieren.
Bei der Beschaffung von Räumlichkeiten sind wir für die große Unterstützung unseres Kooperationspartners „Schule am See“ außerordentlich dankbar. Zwar hatten wir zunächst den „grünen Hörsaal“ im Bildungszentrum für alle Veranstaltungen vorgesehen, aber eine intensivere Besichtigung ließ erkennen, dass dessen Bestuhlung in einem nicht sehr guten Zustand war, so dass wir von seiner Nutzung Abstand nehmen mussten.
Die Werbung für die Reihe lief über mehrere Wege:
Während Flyer, Web-Seite und Plakate großen Anklang gefunden
haben, war die Resonanz in der Presse für uns eine große Enttäuschung. Die
Kultur-AG hatte für den 28. August mit einer Pressemitteilung, welche den
bedeutsamsten Medien in Hamburg zugegangen ist, zu einer Pressekonferenz
geladen. Es ist kein einziger Vertreter von Hamburger Zeitungen erschienen. Nur
das „Bramfelder Wochenblatt“ hat in seiner Ausgabe vom 27. August auf der Basis
eines Gesprächs mit Martin Kersting auf die Veranstaltung hingewiesen. „Unser
Steilshoop“, das Organ des Stadtteilbüros, druckte die Pressemitteilung in
verkürzter Form, allerdings lag der Erscheinungstermin am Ende der
Veranstaltung, so dass von der Mitteilung kein werbender Effekt ausging.
Auftakt der Reihe bildete der Vortrag „G.C.Lichtenberg privat“ von Egmond Tenten am 6. September. Mit graphisch umgesetzten Beispielen aus den berühmten Sudelbüchern des großen Aphoristen der Aufklärung wurde ein unterhaltsamer und lehrreicher Einstieg in die Reihe gegeben.
Erwartungsgemäß die am besten besuchte Veranstaltung war der Vortrag von Oberbaudirektor Professor Jörn Walter "Steilshoop in der "grünen, gerechten, wachsenden Stadt"" am 9. September. Nachdem Professor Walter die Prinzipien der Hamburger Baupolitik für die nächsten Jahre dargelegt hat und vor allem den besonderen städtebaulichen Charakter Steilshoops dargestellt hat, entspann sich eine intensive und fruchtbare Diskussion, in der die hiesigen Projekte eine zentrale Rolle spielte.
Historischen Charakter hatte der Beitrag von Dr. Sylvia Necker vom Institut für Zeitgeschichte in München am 11. September. Unter dem Titel „Utopien in Betonburgen“ ging es um die Vorstellungen der Planer und die Realität sowohl in Großsiedlungen, die in den sechziger und siebziger Jahren unter sozialistischen Bedingungen in der DDR gebaut worden sind, als auch in denen, die in der alten Bundesrepublik in Marktwirtschaft und Kapitalismus entstanden sind. Obwohl es frappierende Ähnlichkeiten in dem Bauschaffen beider Systeme gab, fanden doch die unterschiedlichen Gesellschaftsmodelle ihren Ausdruck in den Großwohnanlagen beider deutschen Staaten. Etwas bedauerlich war der geringe Besuch der Veranstaltung.
Nach Egmond Tentens Beitrag am 6. September folgte am 13. mit Dr. Martin Kerstings Vortrag über „Bibliophilie und Bibliomanie“ die zweite Veranstaltung mit ausschließlich kulturhistorischer Thematik.
Die Rahmenplanung Steilshoop-Nord wurde am 16. September einer kritischen Analyse durch Prof. Dr. Michael Koch unterzogen. Er setzte sich u.a. auch mit der Hoffnung auseinander, soziale oder kulturelle Probleme durch Planung und Bauen zu lösen und verdeutlichte an französischen Beispielen, die Unerfüllbarkeit einer solchen Hoffnung. Auch dieser Veranstaltung folgte eine angeregte und fruchtbare Diskussion.
Der letzte Beitrag der Steilshooper Vortragstage wurde durch den Schweriner Architekten Rolf Spille gehalten, der im Dauerwohnrecht für die Lauben in den Schrebergärten eine Möglichkeit sieht, der Armut im Alter und der obwaltenden Wohnungsnot zu begegnen.
Sämtliche Veranstaltungen wären nicht durchführbar gewesen ohne die Unterstützung des Hauses der Jugend in Steilshoop. Die Betreuung der Technik im großen Hörsaal wurde durch Mitarbeiter und Honorarkräfte dieser Einrichtung geleistet.
Fazit:
Uns wurde von allen Besuchern bestätigt, dass es sich um
eine rundweg gelungene Veranstaltungsreihe gehandelt hat.
Aus 24 Quadratmetern 50 für die Zukunft gestalten
Am 18. September sprach der Architekt Rolf Spille über „das Rentenergänzungshaus - die Gartenlaube als Alterssitz“ und löste somit den Widerspruch auf, den sein Untertitel „Eigentum contra Armut“ verhieß.
Nach einer soliden statistisch unterfütterten Einleitung zum Thema demographischer Wandel und Armutsentwicklung setzte Spille zum neuen Denken an: der erwartbaren Armutsentwicklung besonders gerade auch im Alter sei jetzt durch gezieltes Entgegenwirken u. a. auch architektonisch und stadtplanerisch bei zu kommen.
Seine Zielgruppe: junge Menschen die absehbar wenig Einkommen beziehen und einer dauerhaften Alimentierung entgegen sehen müssten und denen es nicht gelänge Rücklagen für das Alter anzulegen. Sein Planungszeitraum: die nächsten 20 Jahre.
Das Projekt: auf Grundstücken im Parzellenzuschnitt (ca. 250 qm) aus einer 24 qm großen Standartlaube in den nächsten 20 Jahren ein ca. 50 qm großes Wohnhaus zu errichten. Durch günstigen Pachtzins und Eigenarbeit, der von ihm so genannten Muskelhypothek, ein soliden kleinen Alterssitz herzurichten, der gewährleistet in der Zeit ab der Rente keine Mietbeiträge mehr leisten zu müssen, wenn man von der bisherigen Wohnung in die jetzt ausgebaute Laube ziehen würde. So würde in bescheidener Größe, aber mit der Möglichkeit der teilweisen Selbstversorgung aktiv und gestaltend für das Alter in sonst absehbarer Armut vorgesorgt. Die Verwaltung dieser Wohnform geschähe durch einen Dauerfonds für Soziales in den man bis zur Rente einen niedrigen Beitrag einzahlt. Bedacht wurde dabei, dass die grünen Kleinsthäuser langfristig auch als städtischer Naherholungsraum fungieren und ökologische Ausgleichsbilanzen für städtische Versiegelung schaffen. Natürlich seien dabei die aus der Zeit um 1870 stammenden Kleingärtenregeln auf den Prüfstand zu stellen. Nötig sei es Wasser, Strom, Kanalisation, Feuerwehrzufahrt und Erschließung neu zu regeln. Er führte dabei Beispiele u. a. aus Dänemark an, wo es möglich sei eine Gartenlaube nach einer gewissen Anzahl von Jahren dauerhaft zu bewohnen. Deutlich bezog der vorausschauende Baufachmann Stellung, sein Modell beziehe sich nicht auf Leute, die sich ein Eigenheim leisten könnten, sondern auf diejenigen, die sich das – trotz Arbeit – nicht leisten könnten. Spille betonte, dass sozialreformerische Ideen durch fortschrittliche und visionäre Architektur befördert würden. Der Mann weiß wovon er spricht, baute er doch in den 1970er Jahren Europas größtes Wohnmodel im damals noch im Bau befindlichen Steilshoop.
In der sich anschließenden Diskussion zeigte sich, dass eine zukunftsweisende Neuerung nur schwer in bestehendes Denken Eingang findet.
Montag, 22. September 2014
„Stadt ist nicht mehr ein Zustand, sondern ein Prozeß“
...war eine der Kernthesen des Vortrags von Prof. Dr. Michael Koch von der Hafencity Universität. Der Hochschullehrer zeigte in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag auf, dass Großsiedlungen im Allgemeinen und im Besonderen mit einerseits ähnlichen Sichtweisen konfrontiert werden, tatsächlich aber nur aus lokalen Gegebenheiten verstanden werden können. So werden Großsiedlungen z.B. häufig in den Medien schlecht abgehandelt und als Ursache für die sozialen Verwerfungen wird die (Hochhaus-) Architektur genannt. Tatsächlich ist aber nicht das was gebaut wurde, sondern das was NICHT gebaut wurde, häufig das Problem. Für Steilshoop z.B. ganz konkret die geplante, aber nie realisierte U-Bahn, oder der Mangel an Experimentierfeldern wie sie bei Umnutzungen im Form von Hinterhöfen, Schuppen, Brachen auftreten. Auch das ungeliebte Einkaufszentrum („die problematische Liegenschaft“) war seinerzeit als kleinteiliger Marktplatz geplant. Als weiteres Defizit wurden die fehlenden Arbeitsplätze im Stadtteil konstatiert. Soziale Isolation entsteht nicht, weil Menschen in Hochhäusern wohnen, sondern weil es ihnen dort an Begegnungsstätten mangelt.
Doch warnte Koch auch davor, soziale Probleme durch Gebäudeneubauten bewältigt zu glauben, da sich diese schnell als Geste entlarven könnten, wie er mit Beispielen aus Sarkozys Frankreich belegte. Abriß und Neubau hätten möglicherweise keine substanzielle Veränderung zur Folge, wenn man nur auf ein neues Gebäude setzt, statt den Prozeß von Planung und Realisierung „gemeinschaftlich“ anzugehen. Er verwies dabei auf die Schöpfergeste des genialen, aber einsamen Planers, die sich mittlerweile überlebt hätte und von kollegialen Planungsteams abgelöst wäre. Aber eine vermehrte Erfolgsaussicht könne erst dann bestehen, wenn auch engagierte betroffene Laien involviert würden. Dabei mahnte er an, dass nicht nur Mitbestimmung, sondern auch verbindliche Verantwortungsübernahme zu erwarten sein muß.
In der Diskussion war es spannend zu sehen, dass der Altersdurchschnitt deutlich gesunken war, denn auch Kochs Studenten waren im Hörsaal zugegen, da der Dozent das Thema Großwohnsiedlungen in Form von Stadtrundgängen in Steilshoop schon konkret in den Lehrplan aufgenommen hat!
Mittwoch, 17. September 2014
Das Buch als Gegenstand von Lust und Leidenschaft
Das schöne Buch ist eine aussterbende Gattung. So zumindest das traurige Resümee des Vortrages von Dr. Martin Kersting. Drucker, Setzer, Schriftgießer oder Stempelschneider findet man mittlerweile ebenso oft wie Hufschmiede oder Stellmacher. Damit ist eine große Kunstform an ihr Ende gelangt.
Dr. Kersting hat in seinem Ritt durch 600 Jahre Buchgeschichte die großen Bibliophilen der Vergangenheit wie den ungarischen König Matthias Corvinus oder Kaiser Maximilian I. vorgestellt; er hat die Leistungen der Künstler und Handwerker wie Albrecht Dürer, Johann Schönsperger oder Walter Tiemann gewürdigt, aber auch einen Blick auf die dunkle Seite des Sammelns geworfen. Mit Johannes Trithemius, dem berühmten Sponheimer Abt, ist die Entwicklung eines Bibliophilen zum Bibliomanen aufgezeigt worden. Dennoch stellte er fest, dass in Zeiten einer untergehenden Buchkultur der Bibliophile notwendiger denn je ist, auch wenn seine Leidenschaft gelegentlich in Bibliomanie entartet. Durch ihn wird das Gedächtnis an jahrtausendealte Kunstformen bewahrt.
Mit Trommeln und Trompeten
betraten am Samstag die jungen Musiker des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld die Bühne des großen Theatersaals. Und sie füllten sie aus, nicht nur zahlenmäßig, sondern auch musikalisch.
Unter der Leitung von Lydia Hägewald verwandelteten sich allseits bekannte Stücke in neue Rhythmen und Klangerlebnisse. Große Disziplin, Liebe zur Musik und Freude am gemeinsamen Spiel bescherten den Zuhörern einen Ohrenschmaus der besonderen Art. Wehmut bleibt bei dem Gedanken zurück, dass dies die letzte Gruppen gewesen sein könnte, die diese schöne Bühne bespielt hat. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus.
Samstag, 13. September 2014
Von der Utopie furios in die Krise
Die Historikerin Dr. Sylvia Necker verglich in ihrem Vortrag zwei Großwohnsiedlungen kapitalistischen und sozialistischen Ursprungs.
Trotz des Systemunterschieds wies sie mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede nach. Das Thema regte die Bewohner zu Rückschauen an, in denen berichtet wurde, wie sie das frühe Steilshoop erlebten. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Donnertag, 11. September 2014
Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter behält Steilshoop auch weiterhin im Blick
Mit großer Spannung wurde dem Vortrag des Oberbaudirektors entgegen gesehen. Rund zwei Stunden nahm sich unser Gast Zeit, um die Perspektiven der anstehenden Veränderungen ausführlich zu erläutern.
Nach einer Einführung zur "grünen, gerechten, wachsenden Stadt" unter besonderer Berücksichtigung der Struktur von Großwohnsiedlungen ließ er die Katze aus dem Sack: Das Alleinstellungsmerkmal Steilshoops sei, so führte er aus, die Anlehnung an den Grundriss Brazilias, ein stilisiertes Flugzeug. Alle weiteren Eingriffe in die Raumstruktur müssten Achsensymetrie und Gleichgewicht der beiden "Tragfächen" erhalten.
Weitere Themen waren der Campus, das Einkaufszentrum, die Busbeschleunigung, die U-Bahn, die Parkpaletten und die Fassadengestaltung. Zu allen Themen äußerte er sich eloquent und anschaulich und beantwortete in der sich anschließenden Diskussion alle Fragen ausführlich, was ihm in den Wortbeiträgen gedankt wurde. Für einen geordneten Ablauf in der temperamentvollen Diskussion sorgte der ehemalige Schulleiter Dieter Maibaum.
Sonntag, 7. September 2014
ENDLICH! Am Samstag den 6.September wurden die ersten Steilshooper Vortragstage feierlich eröffnet.
Zu Erfrischungen und Häppchen wußte man am heißesten Tag des Septembers die Kühle des großen eleganten Theatersaals zu schätzen, den viele Besucher das erste Mal betraten.
Den Auftakt machte der Filmemacher Egmond Tenten, der
Aphorismen aus den Sudelbüchern des Philosophen Georg Christoph Lichtenberg
(1742-1799) vortrug und mittels einer Projektion grafisch anschaulich „ins Bild setzte“. Durch originelle Typografie und
Farbsymbolik wurden Sinnsprüche so zu Bildern und Bilder zu Offenbarungen von bisweilen
auch boshaften (wenngleich dadurch nicht falschen) Lebensweisheiten. Das
Publikum ging mit und reagierte mit Schmunzeln und Lachen und sicher werden
manche den literarisch-grafischen Hinweis nutzen, um mit dem Aufklärer
Lichtenberg den Kontakt zu vertiefen.
Samstag, 23. August 2014
Es spielt wieder ...
Zu unserer Freude hat das Jugendorchester des Musikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld ihr tatkräftiges Mittun zugesagt. Was uns daran besonders entzückt, ist dass zur Grundsteinlegung der Großsiedlung am 14. Juli 1969 schon deren Vorgängerorchester ihre Blasmusiker nach Steilshoop entsendete. Wir knüpfen damit an eine Tradition an und setzen auch weiterhin auf gute Nachbarschaft!
Freitag, 25.Juli 2014
Steilshooper Vortragstage 2014 – Abschlussbericht
Als die Kultur-AG Steilshoop im Frühjahr 2014 begann, die Steilshooper Vortagstage zu planen, standen drei Ziele im Mittelpunkt:
- Stärkung des Steilshooper Selbstbewusstseins,
- Stärkung der theoretischen Position in den aktuellen stadtentwicklungspolitischen Auseinandersetzungen,
- Erzeugung einer positiven Außenwirkung.
Weil die ersten informellen Gespräche erst im Mai in der Kultur AG geführt worden sind, wobei es um eine allgemeine Verständigung um die Inhalte, die Form und die Ziele der Veranstaltung ging, konnte mit den eigentlichen vorbereitenden Arbeiten erst im Juni begonnen werden. Da eine Nähe zum „Internationalen Stadtteilfest“ wünschenswert erschien, kam nur eine Terminreihe Anfang September in Frage. Wegen der bevorstehenden Sommerferien bedeutete das für die Aktiven eine Vorbereitung der Veranstaltung unter enormen Zeitdruck.
Die notwendigen Arbeiten gliederten sich in vier Punkte:
- Gewinnung von Referenten,
- Sicherstellung der Finanzierung,
- Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten,
- Werbung.
Recht unproblematisch war der Abschluss der ersten Aufgabe. Sämtliche Referenten waren angetan von unserem Vorhaben und es brauchte keine größere Überzeugungsarbeit geleistet werden, um sie für unsere Veranstaltung zu gewinnen. Wegen der Sommerferien war es für zwei Veranstaltungen etwas schwierig, rechtzeitig die Ankündigungstexte zu bekommen.
Größere Schwierigkeiten hätten wir bei der Finanzierung erwartet. Zu unserer großen Freude aber haben sowohl der Finanzbeirat und der Stadtteilbeirat Steilshoop, welche die Gelder aus dem Verfügungsfonds verwalten, als auch der Fonds Steilshoop Mitte mit seinen Geldern aus dem HID und die BGFG, hier mit Hilfe unseres Kooperationspartners AGDAZ e.V., unser Vorhaben als förderungswürdig erkannt und die von uns beantragten Summen genehmigt. Wir wurden so in den Stand versetzt, mit einem Betrag von insgesamt 2.700 € eine recht ansprechende Veranstaltung zu organisieren.
Bei der Beschaffung von Räumlichkeiten sind wir für die große Unterstützung unseres Kooperationspartners „Schule am See“ außerordentlich dankbar. Zwar hatten wir zunächst den „grünen Hörsaal“ im Bildungszentrum für alle Veranstaltungen vorgesehen, aber eine intensivere Besichtigung ließ erkennen, dass dessen Bestuhlung in einem nicht sehr guten Zustand war, so dass wir von seiner Nutzung Abstand nehmen mussten.
Der uns unentgeltlich zur Verfügung gestellte „große
Hörsaal“ hatte den Vorteil, dass sämtliche technischen Einrichtungen vorhanden
waren, so dass auch die musikalischen Veranstaltungen recht problemlos
durchgeführt werden konnten. Der Nachteil war natürlich, dass er bei einigen
Veranstaltungen doch relativ leer wirkte – ein Problem, das wir bei dem „grünen
Hörsaal“ mit seinen 70 Plätzen nicht gehabt hätten.
Die Werbung für die Reihe lief über mehrere Wege:
- Flyer mit dem vollständigen Veranstaltungsprogramm,
- Plakate im Stadtteil und ein großes Transparent am Veranstaltungsort,
- Web-Seite,
- Pressearbeit.
Gemeinsam mit den Plakaten für das „Internationale
Stadtteilfest“ ist die Vorderseite des Flyers zum Teil von den
Vermietungsgesellschaften an jedem Hauseingang in Steilshoop ausgehängt worden,
so dass davon auszugehen ist, dass nahezu alle Bewohner des Stadtteils
informiert worden sind.
Auftakt der Reihe bildete der Vortrag „G.C.Lichtenberg privat“ von Egmond Tenten am 6. September. Mit graphisch umgesetzten Beispielen aus den berühmten Sudelbüchern des großen Aphoristen der Aufklärung wurde ein unterhaltsamer und lehrreicher Einstieg in die Reihe gegeben.
Nach einer kurzen Pause und einem kleinen Imbiss,
hergestellt durch die Mitarbeiterinnen des Cafés der Alraune gGmbH, trat der
bekannte Liedermacher Sascha Koratkewitsch mit eigenen musikalischen und
kabarettistischen Beiträgen auf. Beide Veranstaltungsteile des Abends ergänzten
sich hervorragend, weil es jeweils um das prägnante Wort ging – im 18. und im
21. Jahrhundert.
Erwartungsgemäß die am besten besuchte Veranstaltung war der Vortrag von Oberbaudirektor Professor Jörn Walter "Steilshoop in der "grünen, gerechten, wachsenden Stadt"" am 9. September. Nachdem Professor Walter die Prinzipien der Hamburger Baupolitik für die nächsten Jahre dargelegt hat und vor allem den besonderen städtebaulichen Charakter Steilshoops dargestellt hat, entspann sich eine intensive und fruchtbare Diskussion, in der die hiesigen Projekte eine zentrale Rolle spielte.
Historischen Charakter hatte der Beitrag von Dr. Sylvia Necker vom Institut für Zeitgeschichte in München am 11. September. Unter dem Titel „Utopien in Betonburgen“ ging es um die Vorstellungen der Planer und die Realität sowohl in Großsiedlungen, die in den sechziger und siebziger Jahren unter sozialistischen Bedingungen in der DDR gebaut worden sind, als auch in denen, die in der alten Bundesrepublik in Marktwirtschaft und Kapitalismus entstanden sind. Obwohl es frappierende Ähnlichkeiten in dem Bauschaffen beider Systeme gab, fanden doch die unterschiedlichen Gesellschaftsmodelle ihren Ausdruck in den Großwohnanlagen beider deutschen Staaten. Etwas bedauerlich war der geringe Besuch der Veranstaltung.
Nach Egmond Tentens Beitrag am 6. September folgte am 13. mit Dr. Martin Kerstings Vortrag über „Bibliophilie und Bibliomanie“ die zweite Veranstaltung mit ausschließlich kulturhistorischer Thematik.
Auch dieser Abend wurde durch eine Musikveranstaltung
abgerundet: Das Jugendorchester des Musikkorps Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld
spielte mit rund 20 Mitwirkenden ein unterhaltsames Programm von Mozart bis
Pop. Wieder gab es einen kleinen Imbiss, zubereitet von den Mitarbeiterinnen
des Cafés.
Die Rahmenplanung Steilshoop-Nord wurde am 16. September einer kritischen Analyse durch Prof. Dr. Michael Koch unterzogen. Er setzte sich u.a. auch mit der Hoffnung auseinander, soziale oder kulturelle Probleme durch Planung und Bauen zu lösen und verdeutlichte an französischen Beispielen, die Unerfüllbarkeit einer solchen Hoffnung. Auch dieser Veranstaltung folgte eine angeregte und fruchtbare Diskussion.
Der letzte Beitrag der Steilshooper Vortragstage wurde durch den Schweriner Architekten Rolf Spille gehalten, der im Dauerwohnrecht für die Lauben in den Schrebergärten eine Möglichkeit sieht, der Armut im Alter und der obwaltenden Wohnungsnot zu begegnen.
Sämtliche Veranstaltungen wären nicht durchführbar gewesen ohne die Unterstützung des Hauses der Jugend in Steilshoop. Die Betreuung der Technik im großen Hörsaal wurde durch Mitarbeiter und Honorarkräfte dieser Einrichtung geleistet.
Fazit:
Wir selbst sind der Überzeugung, dass wir zwei der drei
eingangs genannten Ziele verwirklichen konnten. Die Referentinnen und
Referenten konnten verdeutlichen, von welcher phänomenalen städtebaulicher
Bedeutung Steilshoop ist, dass es sich lohnt für den Erhalt und die
Verbesserung der hiesigen Strukturen zu kämpfen. Deutlich wurden die zum Teil
divergierenden Planungsziele aufgearbeitet, so dass sicher die Qualität der
Diskussion im Stadtteil selbst auch ein deutlich höheres Niveau gewinnen wird.
Nicht glücklich waren wir mit der Wahrnehmung dieser Veranstaltung außerhalb von Steilshoop. So sind wir mit Ausnahme der beiden erwähnten Artikel in der Hamburger Presse nicht vorgekommen.
Traurig gestimmt hat uns auch die geringe Resonanz bei berufsmäßig oder politisch mit Steilshoop Befassten. Hier liegt sicher ein Problem vor, dass noch mittelfristig für ernsthafte Verstimmung sorgen wird.
Für die Arbeitsgemeinschaft Kultur Steilshoop
Nicht glücklich waren wir mit der Wahrnehmung dieser Veranstaltung außerhalb von Steilshoop. So sind wir mit Ausnahme der beiden erwähnten Artikel in der Hamburger Presse nicht vorgekommen.
Traurig gestimmt hat uns auch die geringe Resonanz bei berufsmäßig oder politisch mit Steilshoop Befassten. Hier liegt sicher ein Problem vor, dass noch mittelfristig für ernsthafte Verstimmung sorgen wird.
Für die Arbeitsgemeinschaft Kultur Steilshoop
Martin Kersting und Egmond Tenten
Dienstag, 23. September 2014
Dienstag, 23. September 2014
Aus 24 Quadratmetern 50 für die Zukunft gestalten
Am 18. September sprach der Architekt Rolf Spille über „das Rentenergänzungshaus - die Gartenlaube als Alterssitz“ und löste somit den Widerspruch auf, den sein Untertitel „Eigentum contra Armut“ verhieß.

Seine Zielgruppe: junge Menschen die absehbar wenig Einkommen beziehen und einer dauerhaften Alimentierung entgegen sehen müssten und denen es nicht gelänge Rücklagen für das Alter anzulegen. Sein Planungszeitraum: die nächsten 20 Jahre.
Das Projekt: auf Grundstücken im Parzellenzuschnitt (ca. 250 qm) aus einer 24 qm großen Standartlaube in den nächsten 20 Jahren ein ca. 50 qm großes Wohnhaus zu errichten. Durch günstigen Pachtzins und Eigenarbeit, der von ihm so genannten Muskelhypothek, ein soliden kleinen Alterssitz herzurichten, der gewährleistet in der Zeit ab der Rente keine Mietbeiträge mehr leisten zu müssen, wenn man von der bisherigen Wohnung in die jetzt ausgebaute Laube ziehen würde. So würde in bescheidener Größe, aber mit der Möglichkeit der teilweisen Selbstversorgung aktiv und gestaltend für das Alter in sonst absehbarer Armut vorgesorgt. Die Verwaltung dieser Wohnform geschähe durch einen Dauerfonds für Soziales in den man bis zur Rente einen niedrigen Beitrag einzahlt. Bedacht wurde dabei, dass die grünen Kleinsthäuser langfristig auch als städtischer Naherholungsraum fungieren und ökologische Ausgleichsbilanzen für städtische Versiegelung schaffen. Natürlich seien dabei die aus der Zeit um 1870 stammenden Kleingärtenregeln auf den Prüfstand zu stellen. Nötig sei es Wasser, Strom, Kanalisation, Feuerwehrzufahrt und Erschließung neu zu regeln. Er führte dabei Beispiele u. a. aus Dänemark an, wo es möglich sei eine Gartenlaube nach einer gewissen Anzahl von Jahren dauerhaft zu bewohnen. Deutlich bezog der vorausschauende Baufachmann Stellung, sein Modell beziehe sich nicht auf Leute, die sich ein Eigenheim leisten könnten, sondern auf diejenigen, die sich das – trotz Arbeit – nicht leisten könnten. Spille betonte, dass sozialreformerische Ideen durch fortschrittliche und visionäre Architektur befördert würden. Der Mann weiß wovon er spricht, baute er doch in den 1970er Jahren Europas größtes Wohnmodel im damals noch im Bau befindlichen Steilshoop.
In der sich anschließenden Diskussion zeigte sich, dass eine zukunftsweisende Neuerung nur schwer in bestehendes Denken Eingang findet.
Montag, 22. September 2014
„Stadt ist nicht mehr ein Zustand, sondern ein Prozeß“
...war eine der Kernthesen des Vortrags von Prof. Dr. Michael Koch von der Hafencity Universität. Der Hochschullehrer zeigte in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag auf, dass Großsiedlungen im Allgemeinen und im Besonderen mit einerseits ähnlichen Sichtweisen konfrontiert werden, tatsächlich aber nur aus lokalen Gegebenheiten verstanden werden können. So werden Großsiedlungen z.B. häufig in den Medien schlecht abgehandelt und als Ursache für die sozialen Verwerfungen wird die (Hochhaus-) Architektur genannt. Tatsächlich ist aber nicht das was gebaut wurde, sondern das was NICHT gebaut wurde, häufig das Problem. Für Steilshoop z.B. ganz konkret die geplante, aber nie realisierte U-Bahn, oder der Mangel an Experimentierfeldern wie sie bei Umnutzungen im Form von Hinterhöfen, Schuppen, Brachen auftreten. Auch das ungeliebte Einkaufszentrum („die problematische Liegenschaft“) war seinerzeit als kleinteiliger Marktplatz geplant. Als weiteres Defizit wurden die fehlenden Arbeitsplätze im Stadtteil konstatiert. Soziale Isolation entsteht nicht, weil Menschen in Hochhäusern wohnen, sondern weil es ihnen dort an Begegnungsstätten mangelt.
Doch warnte Koch auch davor, soziale Probleme durch Gebäudeneubauten bewältigt zu glauben, da sich diese schnell als Geste entlarven könnten, wie er mit Beispielen aus Sarkozys Frankreich belegte. Abriß und Neubau hätten möglicherweise keine substanzielle Veränderung zur Folge, wenn man nur auf ein neues Gebäude setzt, statt den Prozeß von Planung und Realisierung „gemeinschaftlich“ anzugehen. Er verwies dabei auf die Schöpfergeste des genialen, aber einsamen Planers, die sich mittlerweile überlebt hätte und von kollegialen Planungsteams abgelöst wäre. Aber eine vermehrte Erfolgsaussicht könne erst dann bestehen, wenn auch engagierte betroffene Laien involviert würden. Dabei mahnte er an, dass nicht nur Mitbestimmung, sondern auch verbindliche Verantwortungsübernahme zu erwarten sein muß.
In der Diskussion war es spannend zu sehen, dass der Altersdurchschnitt deutlich gesunken war, denn auch Kochs Studenten waren im Hörsaal zugegen, da der Dozent das Thema Großwohnsiedlungen in Form von Stadtrundgängen in Steilshoop schon konkret in den Lehrplan aufgenommen hat!
Mittwoch, 17. September 2014
Das Buch als Gegenstand von Lust und Leidenschaft
Das schöne Buch ist eine aussterbende Gattung. So zumindest das traurige Resümee des Vortrages von Dr. Martin Kersting. Drucker, Setzer, Schriftgießer oder Stempelschneider findet man mittlerweile ebenso oft wie Hufschmiede oder Stellmacher. Damit ist eine große Kunstform an ihr Ende gelangt.
Dr. Kersting hat in seinem Ritt durch 600 Jahre Buchgeschichte die großen Bibliophilen der Vergangenheit wie den ungarischen König Matthias Corvinus oder Kaiser Maximilian I. vorgestellt; er hat die Leistungen der Künstler und Handwerker wie Albrecht Dürer, Johann Schönsperger oder Walter Tiemann gewürdigt, aber auch einen Blick auf die dunkle Seite des Sammelns geworfen. Mit Johannes Trithemius, dem berühmten Sponheimer Abt, ist die Entwicklung eines Bibliophilen zum Bibliomanen aufgezeigt worden. Dennoch stellte er fest, dass in Zeiten einer untergehenden Buchkultur der Bibliophile notwendiger denn je ist, auch wenn seine Leidenschaft gelegentlich in Bibliomanie entartet. Durch ihn wird das Gedächtnis an jahrtausendealte Kunstformen bewahrt.
Mit Trommeln und Trompeten
betraten am Samstag die jungen Musiker des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld die Bühne des großen Theatersaals. Und sie füllten sie aus, nicht nur zahlenmäßig, sondern auch musikalisch.
Unter der Leitung von Lydia Hägewald verwandelteten sich allseits bekannte Stücke in neue Rhythmen und Klangerlebnisse. Große Disziplin, Liebe zur Musik und Freude am gemeinsamen Spiel bescherten den Zuhörern einen Ohrenschmaus der besonderen Art. Wehmut bleibt bei dem Gedanken zurück, dass dies die letzte Gruppen gewesen sein könnte, die diese schöne Bühne bespielt hat. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus.
Von der Utopie furios in die Krise
Die Historikerin Dr. Sylvia Necker verglich in ihrem Vortrag zwei Großwohnsiedlungen kapitalistischen und sozialistischen Ursprungs.

Donnertag, 11. September 2014
Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter behält Steilshoop auch weiterhin im Blick
Mit großer Spannung wurde dem Vortrag des Oberbaudirektors entgegen gesehen. Rund zwei Stunden nahm sich unser Gast Zeit, um die Perspektiven der anstehenden Veränderungen ausführlich zu erläutern.

Weitere Themen waren der Campus, das Einkaufszentrum, die Busbeschleunigung, die U-Bahn, die Parkpaletten und die Fassadengestaltung. Zu allen Themen äußerte er sich eloquent und anschaulich und beantwortete in der sich anschließenden Diskussion alle Fragen ausführlich, was ihm in den Wortbeiträgen gedankt wurde. Für einen geordneten Ablauf in der temperamentvollen Diskussion sorgte der ehemalige Schulleiter Dieter Maibaum.
Sonntag, 7. September 2014
ENDLICH! Am Samstag den 6.September wurden die ersten Steilshooper Vortragstage feierlich eröffnet.
Zu Erfrischungen und Häppchen wußte man am heißesten Tag des Septembers die Kühle des großen eleganten Theatersaals zu schätzen, den viele Besucher das erste Mal betraten.
Den Abend eröffnete die charmante französiche Wahl-Hamburgerin
Sonia Jacobée, die die Gäste begrüßte und den Fortgang des Abends erläuterte.

Nach einer Pause wurde die Bühne Ort der musikalischen
Darbietung. Der Dichter und Geschichtenerzähler Sascha Koratkewitsch trug Lieder zur Gitarre und Gedichte unter dem
Motto „Ein Wort ist alles, was ich habe“ vor.
In der Tradition der Barden sang und las er deutsche und russische Verse, deren sanfte Melancholie er durch gekonnt launige Zwischenmoderation zu brechen wußte. Die Spannung im Publikum steigerte sich, als der schüchtern wirkende Poet sich als Gast beim energischen Literaturkritiker Reich-Ranicki persiflierte, der in gewohnt unbarmberziger Art den „Dichterjüngling“ zu entmutigen wußte.
In der Tradition der Barden sang und las er deutsche und russische Verse, deren sanfte Melancholie er durch gekonnt launige Zwischenmoderation zu brechen wußte. Die Spannung im Publikum steigerte sich, als der schüchtern wirkende Poet sich als Gast beim energischen Literaturkritiker Reich-Ranicki persiflierte, der in gewohnt unbarmberziger Art den „Dichterjüngling“ zu entmutigen wußte.
Sascha debütierte hier in einer Doppelrolle
und bewies nicht nur „Zungenfertigkeit“, sondern auch gekonntes Timing, denn
den Abschluß machte der Bühnenperformer mit einer ausgefeilten Mundharmonikanummer
“Reise mit der sibirischen Eisenbahn“ die die Besucher in rhythmische Welten entführte. Das Publikum dankte ihm dies mit
enthusiastischem Beifall.
Der Abend klang wohlig in Gesprächsrunden aus, in
denen sich mancher Besucher über die gut versteckten Talente in Steilshoop zu
verwundern wußte.
Samstag, 23. August 2014
Es spielt wieder ...
Zu unserer Freude hat das Jugendorchester des Musikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld ihr tatkräftiges Mittun zugesagt. Was uns daran besonders entzückt, ist dass zur Grundsteinlegung der Großsiedlung am 14. Juli 1969 schon deren Vorgängerorchester ihre Blasmusiker nach Steilshoop entsendete. Wir knüpfen damit an eine Tradition an und setzen auch weiterhin auf gute Nachbarschaft!
Freitag, 25.Juli 2014
Pressemitteilung: Blick zurück nach vorn
Das Bildungszentrum am Steilshooper Gropiusring soll im Spätsommer 2015
abgerissen werden. Doch zuvor wird die Arbeitsgemeinschaft
Kultur gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Schule am See, Haus der Jugend und AGDAZ den Zukunftsthemen des Stadtteils
hier eine Bühne geben. Vom 6. bis 18. September 2014 finden die Steilshooper
Vortragstage statt.
Anlass sind die von der Stadt geplanten Bauvorhaben, wie zum Beispiel:
Umgestaltung der Mittelachse, Rahmenplanung Steilshoop Nord mit projektiertem
Wohnungsneubau, Abriss des Bildungszentrums und Neubau einer Schule und eines
Quartierszentrums, Sanierung zahlreicher Wohnblöcke, Busbeschleunigung.
All diese Maßnahmen werden die Struktur des Quartiers tief berühren, deshalb erscheint es den Organisatoren wichtig, sich auch theoretisch und unter übergeordneten Aspekten mit den Planungen zu beschäftigen und sie zu diskutieren.
All diese Maßnahmen werden die Struktur des Quartiers tief berühren, deshalb erscheint es den Organisatoren wichtig, sich auch theoretisch und unter übergeordneten Aspekten mit den Planungen zu beschäftigen und sie zu diskutieren.
Dazu wurde eine Schar illustrer Referenten eingeladen.
So wird sich Oberbaudirektor Professor Jörn Walter zu den städtebaulichen
Gesichtspunkten äußern und Professor Michael Koch von der HafenCity Universität
zur Rahmenplanung Steilshoop-Nord Stellung nehmen. Einen interessanten
Vergleich stellt die Historikerin Dr. Sylvia Necker vom Institut für
Zeitgeschichte in München an, welche die Hoffnungen, die mit der Errichtung von
Steilshoop verbunden waren, zu denen in Halle-Neustadt in der vormaligen DDR in
eine Beziehung setzt.
Der Schweriner Architekt Rolf Spille spricht über das
„Rentenergänzungshaus“, das er in der dauerbewohnten Kleingartenlaube sieht.
Mit seinen Bewohner entwickelte Spille in den 70er Jahren das Wohnmodell
Steilshoop. Seinerzeit Europas größte Wohngemeinschaft.
Der
Stadtteil wird aber auch kulturelle Akzente setzen. Von der
Arbeitsgemeinschaft Kultur wird Egmond Tenten den privaten Georg
Christoph Lichtenberg (1742-1799) vorstellen, Dr. Martin Kersting
spricht
über Bibliophilie und Bibliomanie in der Weltgeschichte.
Abgerundet wird das Programm durch Musikbeiträge von Sascha
Koratkewitsch, der mit eigenen Kompositionen und Texten aufwartet und einem Auftritt des Jugendorchester des Musikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld. Vorgesehen
ist noch eine Filmvorführung mit historischen Aufnahmen aus Steilshoop.